In Rezensionen, Gesprächen, Diskussionen und Features bieten SWR Kultur und das SWR Fernsehen Besprechungen und Berichte zu aktuellen Neuerscheinungen, wichtigen Autoren und Themen des Buchmarktes.
Hörbuch Beiläufig bedeutend: Julia Meier liest „Komm tanzen!“ von Lucia Jay von Seldeneck
Eine Nacht, eine Party am Wannsee. Freunde, die sich schon lange kennen, kommen zusammen, um ausgelassen zu sein, werden aber durch die Ereignisse gezwungen, ihr wahres Ich zu zeigen. Schauspielerin Julia Meier geht mit dieser Geschichte eine lebendige Verbindung ein, wandelt sich so, wie der Text es verlangt: Ist mal streitbare Psychologin, mal betrunkener Partygast, die miteinander nichts weniger auszuhandeln haben als die Zukunft der Menschheit, die auf der Kippe steht.
Gedichte und ihre Geschichte Clemens J. Setz: Das dritte Gedichte als Poeta Laureatus
Der österreichische Lyriker Clemens J. Setz hat in den ersten beiden Monaten als Poeta Laureatus des Literaricums Lech Gedichte mit aktuellen politischen Bezügen verfasst. Beim dritten Gedicht wollte er sich damit nicht unter Druck setzen und wählte stattdessen historische Inhalte. Sein Gedicht kritisiert er selbst mit ironischem Unterton.
Buchkritik Golo Maurer – Rom. Stadt fürs Leben
- Rom. Stadt fürs Leben ist eine Hommage an die ewige Stadt, über die es eine unüberschaubare Zahl an Reiseführern gibt. Aber gerade das will ja das Buch von Golo Maurer nicht sein: Vielmehr schildert er aus sehr subjektiver Sicht seine Eindrücke, Erlebnisse und Begegnungen als Nicht Römer mit der ewigen Stadt und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern.
Rowohlt-Verlag, 333 Seiten, 28 Euro
ISBN: 978-3-498-00380-7
Buchkritik Constance Debré – Love me tender
In „Love me tender“ geht es um eine Frau, die nach der Trennung von ihrem Mann um das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn kämpft: ihr Ex-Mann möchte den Kontakt zu ihr abbrechen, nachdem er von ihrer Homosexualität erfahren hat.
Aus dem Französischen von Max Henninger
Verlag Matthes & Seitz, 149 Seiten, 20 Euro
ISBN 9783751809573
Mörike-Preis 2024 „Ein besessener Mitteleuropäer“ – Jaroslav Rudiš erhält den Mörike-Preis der Stadt Fellbach
Der tschechische Autor Jaroslav Rudiš pendelt zwischen Prag und Berlin und reist mit der Bahn quer durch Europa. Die Geschichten, die ihm in Kneipen und Bahnhöfen begegnen, finden sich in seinen Erzählungen wieder.
Meisterin der Kurzgeschichte verstorben Denis Scheck: „Von der Postmoderne wollte Alice Munro nichts wissen“
„Von Alice Munro bleibt die Erkenntnis, dass man mit den ganz alten Verfahren des Erzählens Einblicke in die menschliche Psyche erreicht, die auch im 21. Jahrhundert noch taugen", sagt SWR Literaturkritiker Denis Scheck über den Tod der Literatur-Nobelpreisträgerin.
Fortsetzung von „22 Bahnen“ Caroline Wahl „Windstärke 17“ – Schuldgefühle nach dem Tod der Mutter
Die Mainzer Bestseller-Autorin erzählt in ihren Romanen einfühlsam von zwei Schwestern, die mit einer alkoholkranken Mutter aufwachsen. Auch „Windstärke 17“ hat den typischen Caroline-Wahl-Sound: Lakonisch, rhythmisch, reduziert.
Buchkritik Dorothee Riese – Wir sind hier für die Stille
Vier Jahre alt war Dorothee Riese, als ihre Eltern im Jahr 1993 mit ihr zusammen von Deutschland nach Rumänien auswanderten. Diese autobiografische Erfahrung bildet die Basis von Rieses Debütroman „Wir sind hier für die Stille“, in der linksalternative Vorstellungen, Erwartungen und Sehnsüchte auf die postkommunistische Realität prallen.
Berlin Verlag, 240 Seiten, 22 Euro
ISBN 9783827014931
Reportage „Die Regierung fand, ich wolle nur Ärger machen“ – Aktuelle Literatur aus dem Sudan
Seit über einem Jahr herrscht wieder Krieg im Sudan, einem Land, das seit Jahrzehnten unter Gewalt und bewaffneten Konflikten leidet. Wie wirkt sich auf die Literatur aus?
Ein Mini-Feature von Sonja Hartl