Ein Säugling liegt in einem Bett im Krankenhaus - die Geburtshilfestation Hachenburg wird einen Monat früher als geplant geschlossen.

Geburtshilfestation im Westerwald frühzeitig geschlossen

DRK-Krankenhaus Hachenburg: Ab sofort keine Geburten mehr

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Sarah Mauer
Foto von Multimediareporterin Sarah Mauer

Einen Monat früher als zunächst angekündigt, hat das DRK-Krankenhaus Hachenburg seine geburtshilfliche Abteilung schon Ende Februar geschlossen.

Ursprünglich war die Schließung der Abteilung im DRK-Krankenhaus Hachenburg für Ende März geplant. Nach Angaben der DRK-Trägergesellschaft Süd-West wurde aber entschieden, den Termin vorzuziehen, weil schon in den vergangenen Monaten weniger Patientinnen nach Hachenburg gekommen seien. Auch einige Mitarbeitende seien bereits gegangen. Unter diesen Umständen habe es sich nicht mehr gelohnt, die Station weiter offen zu halten, teilte ein Sprecher dem SWR mit.

Durch das DRK-Krankenhaus in Kirchen sei die Versorgung der Patientinnen auch weiterhin gesichert. Die dortigen Fachabteilungen für Pädiatrie, Gynäkologie und Geburtshilfe würden derzeit auch noch vergrößert. Auch Personal aus der Hachenburger Geburtshilfestation sei bereits nach Kirchen gewechselt.

Schließung der Geburtshilfe ist für die Beschäftigten ein emotionales Thema

Nach Angaben von Martina Denter, Leiterin der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe in Hachenburg, wurden die verbliebenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei einer Versammlung Anfang Februar über die vorgezogene Schließung informiert.

Für die etwa 25 Pflegekräfte, die zuletzt noch in der geburtshilflichen Abteilung gearbeitet haben, sei das Ganze ein sehr emotionales Thema, sagt die Abteilungsleiterin: "Wir als Team sind tief betroffen, aber auch dankbar für die gemeinsame Zeit - für die vielen Jahre, die wir eine wunderbare Aufgabe hatten."

DRK Krankenhaus Kirchen
Nach der Schließung der Geburtshilfe in Hachenburg müssen Schwangere künftig ins DRK-Krankenhaus nach Kirchen fahren.

Nicht alle Pflegekräfte arbeiten weiterhin im Hachenburger Krankenhaus

Einige Kolleginnen seien schon im Laufe der vergangenen Monate gegangen, sagt Denter. Manche seien jetzt in anderen Krankenhäusern oder beispielsweise in Kinderarztpraxen angestellt. Einige Mitarbeiterende bleiben demnach aber auch im Hachenburger Krankenhaus und werden in anderen Bereichen eingesetzt.

Denn die Räumlichkeiten der Geburtshilfestation würden jetzt nach und nach auch für die Abteilung für Innere Medizin und die Kardiologie genutzt. Es gebe daher auch weiterhin einen Bedarf an neuen Pflegekräften, sagt Martina Denter.

DRK-Trägergesellschaft: Spezialisierung sichert den Erhalt der Krankenhäuser

Die Schließung der Hachenburger Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe war bereits im vergangenen Jahr bekannt gegeben worden. Sie ist nach Angaben der DRK-Trägergesellschaft Teil des Sanierungsprozesses. Um die insolventen DRK-Krankenhäuser in Neuwied, Altenkirchen, Hachenburg und Kirchen zu erhalten, setzt der Träger demnach auf eine stärkere Spezialisierung der einzelnen Krankenhäuser.

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